Systemische Aufstellungen

AKTUELL

Ich bin aktuell in einem Podcast, den meine liebe Kollegin Katrin Oberrauner aufgenommen hat, als Repräsentant zu hören. Wir haben dort eine Ich-Selbst-Aufstellung gemacht, also das Format nach Siegfried Essen, mit dem ich auch praktiziere. Mir hat die Aufstellung viel Spaß gemacht und mich sehr berührt. Wenn Du mal einen Eindruck bekommen möchtest, wie so eine Aufstellung sein kann, hör es dir gerne an! Es geht um Leichtigkeit in der sexuellen Begegnung. Definitiv ein relevantes Thema für viele! Viel Freude!

Systemische Aufstellungen nach Siegfried Essen

Die Aufstellungsmethodik von Siegfried Essen ist nicht nur effektiv, sondern auch eine bewegende, verbindende Gruppenaktivität und kann unheimlich viel Spaß machen. Sie ist für mich persönlich besonders bedeutsam: Sie ist die Methodik, die in meinem persönlichen Leben am deutlichsten und nachhaltigsten positive Veränderung gebracht hat.

Theoretisch lässt sich jedes Thema, von der neuen Wohnzimmereinrichtung bis zu Bevölkerungsdynamiken in der Pandemie, aufstellen. Meistens sind es z.B. mehrere innere Anteile einer Person, Beziehungsdynamiken oder die verschiedenen Akteure in einem Unternehmen. Ein Merkmal der Aufstellungen nach Siegfried Essen ist, dass das Ziel immer mitaufgestellt wird. Aber was bedeutet überhaupt „Aufstellung“?

Was bedeutet „Aufstellung“?

Am besten lässt es sich wohl mit einem kleinen Beispiel beschreiben. Bei Aufstellungen in der Gruppe gibt eine Person einen „Auftrag“ vor, z.B. „Ich möchte in meiner Beziehung wieder mehr Leichtigkeit spüren“. In einem kurzen Gespräch mit der Leitung wird überlegt, worum es genauer geht, und was nun „aufgestellt“ werden muss. In diesem Fall könnte das z.B. die Person selber, also das „Ich“, die Leichtigkeit und der*die Partner*in sein.

Nun wählt die Person aus den Anwesenden drei „Repräsentanten“ aus, die sie fragt, ob sie in eine der drei Rollen schlüpfen möchten. Sie ordnet sie im Raum so an, wie sie sich aktuell zueinander anfühlen. Z.B. könnte der*die Partner*in mit dem Rücken zum Ich stehen und das Ich sehnsüchtig zur Leichtigkeit glotzen.

Anschließend heißt es „Bühne frei!“ Das Schauspiel entfaltet sich, wobei die Repräsentanten ausschließlich ihrer Intuition folgen. Das funktioniert unheimlich gut, selbst bei Repräsentanten, die sich als „verkopft“ beschreiben. Viele Teilnehmer beschreiben das innere Bild, das gezeichnet wird, als den Nagel auf den Kopf treffend.

Das hört sich freaky, unrealistisch und nach Hokuspokus an? Beweis es dir, in dem du selbst mitmachst! 😉

Als Leitung begleite ich die Aufstellung und greife nach bestimmten Kriterien nur ein, wenn nötig. Die Methodik ist so angelegt, dass sich nach einer Weile „Psychodrama“ in aller Regel ein Ergebnis, eine Lösung oder eine neue Perspektive, und vor allem ein neues, stärkendes Gefühl gegenüber der aufgestellten Situation ergibt. Dieses wird dann noch auf systematische Weise verankert, sodass das Ergebnis besonders nachhaltig wird. Die Anteilnahme und Zeugenschaft der Gruppe wirkt zusätzlich bestärkend.

Das hört sich toll an, aber ich will nicht vor der gesamten Gruppe meine Sorgen teilen!

Das verstehe ich! Da sich ein Auftraggeber vor der gesamten Gruppe mit dem Auftrag psychisch gewissermaßen „nackt“ macht, ist es wichtig, dass Vertrauen in die Gruppe und die Leitung besteht. Das ist für mich als Leitung zentral, weswegen Freiwilligkeit immer das oberste Gebot ist: niemand muss etwas aufstellen lassen oder repräsentieren. Prozesse können jederzeit abgebrochen werden. Vor diesem Hintergrund wage ich es, dir Mut zu machen, einfach mal zu einem Aufstellungstag zu kommen.

Alternativ können Aufstellungen auch im Einzelsetting stattfinden, in der Regel im Rahmen eines Coachings oder einer Beratung. Ich stehe dir/Ihnen gerne zur Verfügung!

Was ist das Besondere an Aufstellungen nach Siegfried Essen?

Frei und verbunden

Im Zentrum von Siegfried Essens Art aufzustellen steht eigentlich eine Bi-Polarität: Es gibt das „Ich“ und das „Selbst“. Diese sind zwei Anteile von uns: das Ich, das alle meine Entscheidungen (und Nicht-Entscheidungen) trifft, und das Selbst, das alle Ressourcen, die wir je brauchen werden, bereithält. Das Ich ist frei, sich für und gegen Dinge, für und gegen die Ressourcen des Selbst zu entscheiden. Das Selbst ist jedoch auch immer mit dem Ich sowie mit den Ressourcen verbunden. Beide sind frei und verbunden. Weiterhin sind sie am Ende einer Aufstellung bestenfalls wieder „unvermischt und ungetrennt“ – es bestehen klare Grenzen, aber auch eine klare Verbindung der inneren Anteile.

Im obigen Beispiel ist die Leichtigkeit der Aspekt des Selbst, der aufgestellt wird, die Ressource, das Ziel. Gleichzeitig ist es dem Ich völlig freigestellt, ob es dieses Ziel denn erreicht. Weitere Rollen, die mit aufgestellt werden, können der besseren Greifbarkeit und dem Verständnis der Situation dienen.

„Autopoiesis“

Wie an der Leichtigkeit als Aspekt des Selbst schon angedeutet, sind die Namen für die Repräsentanten vorläufig. Wir, erst recht die Leitung, können nie wissen, wohin sich etwas Aufgestelltes noch entwickelt. Das ist schon Teil des Prinzips der „Autopoiesis“. Der Begriff kommt ursprünglich aus der Biologie und bedeutet „sich selbst erschaffend“. Er bezieht sich hier darauf, dass aus dem Spiel, aus der Aufstellung selbst heraus eine Lösung, eine neue Ebene und Möglichkeit, ein „Wunder“, wie Siegfried es nennt, erzeugt wird.

Augenhöhe

Zuletzt wird die Methode der Selbstentfaltungstendenz eines jeden Menschen gerecht, indem sie, indem ich niemals (!) mit Autorität über die Lebensrealität des Klienten handelt. Die Leitung stellt, genau wie in meinen Coachings und Beratungen, eine Prozessbegleitung auf Augenhöhe dar. Die Deutungshoheit über das eigene Leben liegt bei den Klient*innen. Schon der Wunsch nach Effektivität der Methode schreibt das vor: wenn das Bild, das ich als Leitung malen würde, nicht in die Lebensrealität des Klienten passt, wäre das Ziel verfehlt.

Aber wieso erwähne ich diesen letzten Punkt überhaupt? Ist der nicht selbstverständlich?

Abgrenzung zu anderen Aufstellungsformen

Ich habe eine Ausbildung in Systemischen Aufstellungen nach Siegfried Essen. Ich kenne andere Methoden nur bedingt und möchte nichts Unwahres, Verallgemeinerndes verbreiten. Gleichzeitig habe ich leider selber mehrere Freunde, die schlechte Erfahrungen mit Aufstellungen bzw. vor allem Aufstellungs-Leitungen in Familien-Aufstellungen nach Bert Hellinger, gemacht haben. Berichte anderer mir nicht bekannter Personen finden sich zuhauf, und auch Wissenschaftskritik an u.a. Bert Hellingers Methode gibt es jede Menge.

Mein Ansinnen ist es nicht, andere Aufsteller*innen zu verunglimpfen. Ich „bekenne“ mich nur ausdrücklich zur personenzentrierten, umfassend wertschätzenden Prozessberatung auf Augenhöhe als meine Herangehensweise und verneine jede Art von Deutungsanspruch über das Leben anderer sowie Autorität über den Inhalt ihres Prozesses und ihres Lebens. Ich begleite euch als Profi für Prozess und Struktur, nicht für den Inhalt. Ich respektiere eure Autonomie und suggeriere kein „so sollte es aber sein“. Anders würde ich mir das für mein Leben auch nicht wünschen.

Organisations-Aufstellungen

Sie wünschen sich, in Ihrem Unternehmen oder Verein Umstrukturierungen vorzunehmen, wissen aber noch nicht wie? Es läuft nicht so ganz rund, aber sie wissen nicht so genau, wo es eigentlich hakt? Sie möchten, dass alle im Team an einem Strang ziehen?

Ich komme gerne in Ihre Organisation, um eine Organisationsaufstellung durchzuführen und, wenn gewünscht, eine Besprechung dieser zu moderieren! Selbstverständlich können Sie mich auch für weiterführende Coachings in Ihrer Organisation engagieren.